Portugal - Nationalparks und Naturreservate

Portugal verfügt über eine bemerkenswerte Vielfalt an geschützten Naturgebieten, die seine unterschiedlichen Landschaftsformen widerspiegeln. Der einzige offiziell ausgewiesene Nationalpark des Landes ist der Parque Nacional da Peneda-Gerês. Er liegt im äußersten Norden und umfasst beeindruckende Bergketten, tiefe Täler und klare Flüsse. In diesem Gebiet leben Garrano-Wildpferde, Iberische Wölfe und zahlreiche Greifvögel. Viele Besucher wandern durch traditionelle Dörfer, in denen alte Bräuche noch heute gepflegt werden. Abgesehen vom Nationalpark besitzt Portugal zahlreiche Naturparks, die eine ähnlich hohe Schutzstufe aufweisen. Einer der bekanntesten ist der Naturpark Ria Formosa an der Algarve. Dieses Feuchtgebiet besteht aus Lagunen, Dünen und Sandinseln, die ihre Form je nach Gezeiten ständig verändern. Es gilt als eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete Europas. Der Naturpark Arrábida südlich von Lissabon beeindruckt mit weißen Kalksteinfelsen und smaragdgrünem Meerwasser. Die Wälder der Serra da Arrábida beherbergen seltene Pflanzenarten, die sonst kaum im Mittelmeerraum vorkommen. Der Naturpark Sintra-Cascais besticht durch nebelverhangene Hügel, dichte Wälder und dramatische Küstenklippen. Sein bekanntester Punkt ist das Cabo da Roca, der westlichste Punkt des europäischen Festlands. Im Zentrum Portugals erhebt sich die Serra da Estrela, der höchste Gebirgszug des Landes. Dort findet man Gletscherseen, Bergplateaus und traditionelle Hirtenkulturen. Der Naturpark Douro Internacional erstreckt sich entlang der Grenze zu Spanien. Tiefe Schluchten und steile Felswände bieten hier ideale Bedingungen für seltene Greifvögel. Weiter südlich liegt der Naturpark Tejo Internacional, der ebenfalls ein bedeutendes Rückzugsgebiet für Wildtiere ist. Der Alentejo beherbergt den Naturpark Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina. Diese Region gilt als eine der unberührtesten Küstenlandschaften Europas. Steile Klippen, wilde Strände und traditionelle Fischerdörfer prägen das Bild. Im Süden der Algarve schützt der Naturpark Serra de Monchique ein wertvolles Gebirgsökosystem. Die atlantischen Inseln Madeira und die Azoren besitzen ebenfalls großflächige Schutzgebiete. Der Naturpark Madeira bewahrt Lorbeerwälder, die zum UNESCO-Welterbe gehören. Die Azoren verfügen über Vulkanlandschaften, Kraterseen und einzigartige Pflanzenarten. Viele dieser Parks fördern nachhaltigen Tourismus, der Natur und Kultur gleichermaßen respektiert. Insgesamt zeigen Portugals Schutzgebiete eine außergewöhnliche Vielfalt, die von Bergen über Wälder bis hin zu Lagunen und Küsten reicht. Sie dienen als wichtige Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig sind sie wertvolle Orte der Erholung, Bildung und wissenschaftlichen Forschung.